Höre auf zu träumen und plane jetzt deinen Langzeiturlaub: Du musst kein Digitaler Nomade sein, um möglichst lange auf Reisen gehen zu können oder ganz auszusteigen. Ich stelle dir Wege und Mittel vor, wie du den Mut für eine Weltreise findest.

Immer wieder fragen mich Menschen, wie ich es schaffe, die Fesseln der Arbeitswelt zu sprengen und frei wie der Wind durch die Welt zu ziehen. Habe ich eine Bank ausgeraubt oder verdiene ich mir als Bordsteinschwalbe etwas zu meinem Gehalt? Habe ich im Lotto gewonnen oder mir einen Millionär geangelt?

Natürlich nicht. All diesen Fragen gibt es nur eines entgegen zu setzen: Es gibt nichts Gutes außer man tut es. Es gibt kein Geheimnis und man muss auch keinen alternden Playboy aufreißen für ein paar Almosen.

Vagabunden, Nomaden und Langzeitreisende sind nichts Besonderes und zahlen meist auch nicht mit Papas Kreditkarte. Wir haben keine Superkräfte oder Schweizer Bankkonten.

Als ich noch zur Schule ging in Sachsen Anhalt, dachte ich solche Jetsetter, die in LA Partys feiern und mit lässiger Ungezwungenheit von ihren Trips in die Anden erzählten, dass diese Leute alles in den Schoß gelegt bekommen haben und aus reichen Familien stammen.

Aber wie sollte ein Otto Normalverbraucher wie ich das jemals schaffen?

Wie schaffen es andere, ihrem grauen Büroalltag zu entkommen, Abenteuer zu erleben und frei zu sein, während ich auf meinem Stuhl fest zu kleben schien? Ich war eifersüchtig, neidisch und wollte ihrem Geheimnis unbedingt auf die Schliche kommen.

Ich wollte auch dieses romantische Leben aus dem Rucksack führen, unglaubliche Abenteuer erleben und fremde Kulturen entdecken, über die ich so viel gelesen hatte.

Also entschloss ich mich eines Tages, einfach ein Flugticket nach Nizza zu buchen und machte mich auf eine große Reise.

Und einmal unterwegs, fiel mir auf, dass alle anderen Globetrotter einfach nur dasselbe machen: Sie packen ihre Sachen in einen kleinen Rucksack und ziehen los.

Sie bereisen die Welt und haben dabei Spaß. Sie verschieben ihre Träume nicht auf später.

Du bist nur einer von vielen

Seesterne (c) Anja Knorr
Ich habe unzählige Backpacker aus aller Welt an den Traumstränden dieser Welt getroffen und wir allen hingen an diesen unglaublich schönen Orten herum. Niemand davon schien sich auf Vatis Geld auszuruhen.

Niemand davon war von meinen Abenteuern beeindruckt, ich war eine von ihnen und nicht im mindestens etwas Außergewöhnliches.

Der Unterschied war, dass ich meinesgleichen gefunden hatte, mit dem gleichen Lebenshunger, die Welt zu entdecken anstatt langsam eins zu werden mit der Farbe meines Büros.

Anfangs war ich erstaunt, wie viele junge und alte Menschen ich traf, die alles aufgegeben haben, um ihren Traum vom Weltreisen zu verwirklichen, hielten mich zuhause doch alle für eine Zigeunerin und etwas Besonderes, dass ich den Arsch in der Hose hatte, einfach ohne Plan und Geld in der Tasche in ein neues Land ziehe, dessen Sprache ich nicht kann.

Doch dann wurde mir klar, dass zwar meine Bekannten daheim nicht reisen, doch sich jedes Jahr Hunderttausende auf die Suche nach dem großen Abenteuer machen.

Langzeiturlaub – Backpacking als Traum

Backpacking Traum (c) Anja Knorr
Sich ein Jahr zwischen dem Abi und dem Studium frei zu nehmen wird als wichtiger Schritt ins Erwachsenenleben angesehen. Während des Studiums ein Auslandssemester einzulegen die Normalität. Australien wird überrannt mit Working Holiday Maker, die dann am besten den Rest ihres Lebens Aussie-Style leben.

Das Einzige, was wirklich zählt, ist die Sehnsucht nach dem Abenteuer und Reisen, frei von allen Konventionen daheim, einfach weil sie es lieben. Sie wollen reisen und tun es dann auch, der Rest fügt sich von allein.

Allerdings wird nach angemessener Zeit immer noch erwartet, dass man in die Wirklichkeit zurückkehrt, erwachsen wird und sich einen vernünftigen Job sucht, Geld verdient und ein ordentliches Mitglied der Gesellschaft wird.

Doch wer hat gesagt, dass man sich diesem ungeschriebenen Gesetz unterwerfen muss? Manchmal kann der Glaube Berge versetzen.

Wenn du dir nur stark genug wünschst, zu reisen und ohne Erwartungen deine Träume zu erfüllen, dann kannst du genau das auch machen.

Buche das Flugticket an deinen Traumort und habe die Zeit deines Lebens.

Dem Leben vertrauen.

Diese Backpacker haben einfach das gemacht, was sie wollten – anfangs eine fast revolutionäre Vorstellung für mich aus einem ostdeutschen Kaff stammend, in dem schon ein Ausflug in die Hauptstadt eine Weltreise war.

Doch wenn Menschen wirklich etwas wollen, dann machen sie es auch einfach. Wenn du einen Plasma-Fernseher haben willst, kaufst du ihn dir. Wenn du das Traumauto haben willst, dann sparst du solange, bis du es kaufen kannst.

Wenn du backpacken willst, dann wirst du früher oder später auch einen Weg finden, genau das zu tun.

Viele daheim fragen mich, ob ich mir keine Sorgen um meine Karriere, Familienplanung oder die Rente mache, doch wenn ich reise, dann verschwinden diese ganzen unwichtigen Dinge.

Ich lebe im Moment und konzentriere mich auf die wichtigen Dinge im Leben, die ich im Alltag oft übersehe. Ich glaube fest daran, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht und dass wir uns Freiräume schaffen sollten, um uns um die Dinge zu kümmern, die uns wirklich wichtig sind.

Warum sollte ich die besten Jahre meines Lebens in einem schlecht belichteten Büro verbringen, um genügend Geld für eine Zeit anhäufen, in der ich vielleicht schon zu alt sein werde, um diese Dinge zu tun? Warum sollte ich mir Sorgen über etwas Abstraktes in der Zukunft machen, das ich jetzt noch gar nicht beeinflussen kann?
Ich will meine Zeit jetzt genießen und lasse die Zukunft Zukunft sein, da ich nicht weiß, was als nächstes kommen wird.

Sorge dich nicht, lebe

Aber was ist mit meinen Rechnungen, Karriere, Rentenvorsorge? Ich denke, wenn wir achtzig sind und auf unser Leben zurückblicken, werden wir uns nicht an unsere Karriere oder an den 1000er im Monat mehr erinnern sondern an eine geile Zeit und viel Leben in unserer kurzen Zeit auf der Erde.

Warum sollten wir die beste Zeit unseres Lebens in einem grauen Büro verbringen, um Geld zu sparen für die Rente, die wir vielleicht niemals genießen können oder wenn doch, wir vielleicht zu alt sind, um diese zu genießen?

Wenn man sich um seine Bedürfnisse jetzt in der Gegenwart kümmert und in eine großartige Zukunft vertraut, dann wird alles gut werden.

Hier noch ein paar konkrete Tipps zum Geldsparen für Langzeiturlauber:

Geld sparen

Ich spare jeden Cent und brauche kein Auto, teuren Fernseher oder neuste Mode. Ich erfreue mich an den kleinen Dingen und konzentriere mich auf mein großes Ziel der nächsten Reise.

Das ist meine absolute Priorität. Und nur so kann ich in relativ kurzer Zeit, genug für meinen Langzeiturlaub zurücklegen.

Reisen ist nicht teuer

Viele denken, dass Reisen und Backpacken teuer wäre, aber in den meisten Ländern der Welt ist das Leben viel billiger.

Wenn du erst einmal deinen Flug gebucht hast, wirst du erstaunt sein, mit wie wenig Geld du über die Runden kommst.

Gute Länder dafür sind Indien oder Indonesien.

Verzichte auf ein paar Annehmlichkeiten

Foodstand Mittelamerika (c) Anja Knorr
Natürlich kosten Fünf Sterne-Ressorts viel mehr als ein Low Budget Hostel, doch wenn du ich mir überlege, dass ich die Wahl zwischen einer Woche Fünf Sterne Hotel habe oder zwei Monate Backpacker Hostels in einem tollen Land wie Thailand, dann fällt mir die Wahl nicht schwer.

Und wenn du dich wie die Einheimischen verhältst, an Straßenständen isst oder in ihren Bussen fährst, wirst du viel mehr über das Land und die Leute erfahren als du jemals in einem Super Duper Ressort Hotel mit Animation erleben würdest.

Dabei investierst du ganz nebenbei auch noch in die einheimische Wirtschaft.

Arbeite während deiner Reise

Wenn du merkst, dass dein Geld während deiner Reise knapp wird, dann such dir beizeiten einen Job in dem Land, in dem du dich gerade aufhältst.

Dabei gibt es echt viele coole Jobs für den Working Holiday Maker und das Beste ist, dass du nicht einmal deine Reise unterbrechen musst.

Lasse deinen Reiseführer zuhause

Sobald ein Restaurant oder Hostel es geschafft hat, in einem Reiseführer genannt zu werden, kannst du darauf wetten, dass die Preise sich verdoppeln werden.

Daher solltest du immer vor Ort nach günstigen Alternativen suchen und dich notfalls mit Einheimischen verständigen. Du willst schließlich dein eigenes Abenteuer erleben und nicht das von Lonley Planet.

Für deine Reise empfehle ich Dir die Gratis-DKB Kreditkarte, mit der Du weltweit Geld abheben kannst – völlig umsonst!