Vier Tage Serengeti – die vielleicht spektakulärste Safari-Rundreise meines Lebens: Der sogenannte Northern Circuit führte mich von Arusha in den Tarangire Nationalpark zur Elefanten-Migration. Anschließend ging es in den südlichen Korridor der weltberühmten Serengeti, gekrönt von einem Besuch im atemberaubenden Ngorongoro Krater, der die höchste Raubtierdichte auf dem afrikanische Kontinent bietet.
Müde schaukelte unser Landrover durch die unendlichen Weiten der Serengeti. Ich hing meinen Gedanken nach und war meiner Freundin Leslie unsagbar dankbar, dass sie mich dazu überredet hatte, sie auf ihrer Safari in Tansania zu begleiten.
Safaris in Afrika sind unglaublich teuer. Und allein letztes Jahr beobachtete ich vier der Big 5 auf einer Bushwalking Safari in Südafrika und im Okavango Delta in Botswana. Ich dachte, das würde reichen. Als Backpacker muss man schließlich auf sein Geld achten.
Doch Leslie ließ nicht locker: Wir befanden uns immerhin auf Sansibar und würden so schnell nicht nochmal in die Nähe der weltberühmte Serengeti kommen. Als wir dann im Internet auf eine Seite stießen, die die verschiedenen Safaris miteinander vergleicht, gab es kein Zurück mehr. mojhi.com fand eine 4-Tagestour durch die Serengeti und den Ngorongoro Krater für 800 US-Dollar. Im Vergleich zu den anderen Tour-Preisen von mehreren Tausend Euro ein echtes Scnäppchen – wenn auch mit weniger Luxus.
Aufgeregt flogen wir in einer winzig kleinen Propellermaschine von Sansibar nach Arusha, dem Gateway Tansanias in die Serengeti. Die Stadt selber ist trostlos und nur deswegen so groß geworden, weil die meisten Touristen die Stadt als Basislager für ihre Touren in die Serengeti und auf den Kilimandscharo nutzen.
1. Tag: Von Arusha in den Tarangire National Park
Sieben Uhr morgens holte uns ein Fahrer im Hotel ab kutschierte uns zu einem Meetingplatz, an dem wir Geld abheben konnten. Für einen kurzen Moment war ich Millionärin und bezahlte die 800 US-Dollar in 1.878.780 Tansania-Schilling in bar. Die Fahrer wechselten und Yussuf stieg ein, unser unser 33-jähriger Fahrer und Guide für die kommenden vier Tage. Ebenso gesellte sich Runkun dazu, ein witziger Chinese, der in den USA lebt.
Yussuf fuhr 120 Kilometer in den Tarangire Nationalpark, der kleinen Schwester der Serengeti sozusagen. Das Ökosystem umfasst rund 20.000 Quadratkilometer und ist für seine riesigen Elefantenherden bekannt. Der Park besteht hauptsächlich aus Grasland, Savanne, Akazienwäldern und riesigen afrikanischen Affenbrotbäumen und riesigen Sumpfgebieten im südlichen Teil. Durch den Park fließt der Tarangire-Fluss, der ständig Wasser führt. Sowohl der Fluss als auch die Sümpfe wirken während der Trockenzeit Tansanias von Juli bis Oktober wie ein Magnet für wilde Tiere.
Im Tarangire National Park befinden sich einige größten Elefantenherden Afrikas. Noch nie zuvor habe ich so viele Elefanten auf einmal gesehen. Sie badeten in riesigen Gruppen in Seen und spielten in Pfützen. Bullen streiften einsam durch die Savanne und fällten Bäume. Wir verbrachten Stunden damit, diese faszinierenden Tiere zu beobachten.
Außerdem sprangen uns Löwen, Erdmännchen, Warzenschweine, Antilopen, Impalas und Paviane vor die Kamera. Besonders die letzteren waren äußerst gewitzt und aufdringlich, wenn es um die Nahrungsbeschaffung ging. Während unserer Mittagspause machten wir es uns auf einer Parkbank bequem, als wir einen kecken Pavian durch das halboffene Fenster in unseren Landrover einbrechen sahen. Yussuf lief los, um das Auto abzuschließen. Der Pavian ließ jedoch nicht locker, lief geradewegs an unseren Tisch und machte sich daran, Yusuffs Lunchbox zu stehlen. Geistesgegenwärtig hielt ich dagegen und rangelte mit dem Affen. Er gab recht schnell auf, und erst hinterher lachten wir alle schallend – weil ich dermaßen essenfokussiert bin, dass ich sogar mit wilden Tieren um meine Portion Lunch kämpfe.
✓ Unterkunft: Kizumba Lake Manyara View – Diese befand sich zwar nicht im Park, aber gab einen atemberaubenden Ausblick auf den Manyara-See frei.
Massai-Traditionen in Karatu
Auf unserem Weg in den Serengeti Nationalpark durchquerten wir auf halber Strecke das hoch gelegene Karatu. Beim Vorbeifahren fiel uns ein riesiger, bunter Markt mit geschäftigem Treiben auf. Dieser findet nur zweimal im Monat statt und die Menschen der Region kommen in die Stadt, um alle möglichen Dinge zu verkaufen, die man sich nur vorstellen kann: Vieh, Esel, aus Autoreifen hergestellte Flipflops, kleine Zelte, in den gekochtes und aufgeschlagenes Blut serviert wurde und vieles mehr.
Das Trinken von Rinderblut gehört zum Leben der Massai dazu und gilt als ihre Hauptnahrungsquelle. Ich probierte das stark gesalzene Blut, das bei den Massai wohl Damu Iliypikwa heißt. Zaghaft kaute ich auf einem Klumpen herum, und mir wurde unmittelbar schlecht. Ich taugte wohl nicht zur Massai.
Unser Guide Yussuf ist kein Massai, aber kam auf dem Markt ins Erzählen. Wir erfuhren, dass die Massai sehr stark an ihrer traditionellen Lebensweise festhalten. So dürfen etwa Massai, die ihr Dorf verlassen, nicht wieder zurückkommen, sondern gelten nur noch als Besucher ihrer eigenen Heimat. Traurig dachte ich an die vielen jungen Massai-Männer auf Sansibar, die eine traurige Entwurzelung in sich tragen.
Alles in ihrer Kultur dreht sich um das Rind. Ein echter Kerl sollte nicht weniger als 50 Rinder besitzen. Sie jagen sie so gut wie gar nicht, sondern ernähren sich hauptsächlich vom Fleisch ihrer Schafe und Ziegen. Die Größe ihrer Viehherde sorgt auch für die Anzahl ihrer Ehefrauen. Bis zu zwanzig Frauen können sie deswegen haben. Die Frauen haben nicht viel zu melden, aber kümmern sich um den Haushalt, Nahrung und begeben sich auf Wassersuche, die sie zig Kilometer von ihrer Heimat entfernt bringen kann. Männer haben dagegen nichts weiter tun als die Frauen zu beschützen und Meetings abzuhalten.
2. Tag: Von Tarangire in den Serengeti Nationalpark
Anschließend durchfuhren wir die grüne Vulkanlandschaft des Ngorongoro Kraters und kamen gegen 16 Uhr am Serengeti Nationalpark an. Dort müssen Parkbesucher alle 24 Stunden eine saftige Nationalparkgebühr von 60 US-Dollar zahlen. Einheimische zahlen dagegen nur einen symbolischen Preis. Schon auf dem Weg in unser Camp sahen wir unzählige Löwen, die entweder müde im Schatten dösten oder sich über einen toten Büffel hermachten.
Die Serengeti wird meist in einem Atemzug mit dem Okavango Delta in Botswana als bestes Safari-Revier in Afrika genannt. Auf einer Fläche von mehr als 30.000 Quadratkilometern erstreckt sich das Reservat bis in den Süden Kenias. Das Wort Serengeti bedeutet in der Sprache der Massai „endlose Ebene“ , und wenn du einmal in deinem Leben die ausgedehnten, flachen Grassteppen gesehen hast, verstehst du auch warum.
Jedes Jahr sin die schier endlos erscheinenden Grasebenen Schauplatz eines der größten Naturspektakel unserer Erde: Zwischen Dezember und Februar ziehen alljährlich bis zu zwei Millionen Gnus und mehr als 250.000 Zebras und Gazellen auf großen Herdenwanderungen durch die Serengeti. Die anschließenden massenhaften Geburten können anschließend im südlichen Korridor des Nationalparks beobachtet werden. Auch eine gute Zeit, um den Löwen, Leoparden und vielen weiteren Räubern beim Jagen zu zuzuschauen.
✓ Unterkunft: Wir übernachteten im Nyani Camp mitten in der Serengeti – umgeben von Pavianen und heulenden Hyänen, die fürchterlich hinterhältig klangen so als würden sie ein Baby locken und dann abschlachten. Sie flüsterten und pfiffen die halbe Nacht an unseren Zelten herum. Ich traute mich nicht aus meinem Zelt und trank den ganzen Abend nichts.
3. Tag: Serengeti Nationalpark
Samstag ging es zum Sonnenaufgang auf Game Drive in den legendären Serengeti Nationalpark. Im Park leben mehr als 1,6 Millionen Pflanzenfresser und Tausende von Raubtieren. Dabei kam uns sogar ein Leopard vor die Linse. Die Einzelgänger sind sehr scheu und schwer zu beobachten, da sie die meiste Zeit des Tages gut versteckt in Baumwipfeln dösen. Doch „unser“ Leopard schlenderte gemächlich an unserem Auto vorbei und schien sich nicht im Geringsten daran zu stören, dass mindestens zwanzig Kameras auf ihn gerichtet waren.
Das sah dann von hinten so aus:
Die anderen Big 5 sahen wir genauso wie grasende Flusspferde, Hyänen, Giraffen, riesige Zebrahorden, die keine zwanzig Meter von Löwen entfernt grasten und sich dort trotz Sicht und Ohrenspitzen nicht von Löwen entfernten.
✓ Unterkunft: Simba Public Camp – Nachts liefen dort bewaffnete Ranger herum, um die Gäste gegen neugierige Eindringlinge zu schützen.
4. Tag: Game Drive im Ngorongoro Krater
Der weltberühmte Ngorongoro Krater ist ein besonderes Naturschutzgebiet und kein Nationalpark. Das gesamte Gebiet wird sowohl für Tiere als auch für lokale Massai bewirtschaftet, die ihr Vieh neben der einheimischen Tierwelt weiden lassen. Nur im Krater selbst dürfen sich keine Menschen aufhalten bzw. ihre Dörfer aufschlagen.
Der Krater beheimatet die höchste Raubtierdichte auf dem afrikanischen Kontinent und beherbergt schätzungsweise 30.000 Tiere, darunter einige der letzten schwarzen Nashörner Tansanias. Nach unserem Frühstück fuhren wir in den Krater hinab und ich fühlte mich wie in einem romantischen Film, der alle Afrika-Klischees bot: Saftig grüne Berge, idyllische Steppen, malerische Seen und riesige Herden an Gnus, Zebras, Büffel, Eland, Warzenschweine, Flusspferde und riesige afrikanische Elefanten.
In fünf Stunden, sahen wir an die dreißig Löwen.
Beste Reisezeit für den Serengeti Nationalpark
Während der großen Regenzeit in Tansania von März bis Ende Mai schließen viele Camps in der Serengeti und einige Gebiete sind unpassierbar.
Daher gelten als beste Reisezeit für Safaris in der Serengeti die Monate Dezember bis Mitte März sowie Juni bis Ende Oktober – gerade wegen der Great Migration und den vielen Jungtieren.
Zwischen Juni und Oktober stellen Regenfälle die absolute Ausnahme dar und die Landschaft wird immer karger. Die Tiere versammeln sich dann an den wenigen verbliebenen Wasserstellen.
Beste Reisezeit für den Ngorongoro Krater
Die leichten Regenfälle schaffen grünes und neues Leben im Krater und machen den Januar und Februar zu einer angenehmen Zeit für eine Safari.
Seregenti Safari Kosten
✓ 800 Euro für 4 Tage Serengeti und Ngorongoro Krater Safari mit Best Day Safari – inklusive Unterkunft im Zelt, Verpflegung, Transport und Nationalparkgebühren.
Serengeti Flughafen
✓ Flughafen Arusha – dauert rund dreißig Minuten und kostet 25 US-Dollar im Taxi.
✓ Flughafen Kilimanjaro – dauert rund eine Stunde und kostet 45 US-Dollar im Taxi.
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