Der ultimative Camping-Guide: Welche Ausrüstung brauche ich für den Camping-Urlaub und was kostet das? Kann ich auch mit meiner Familie zelten? Worauf mus ich beim Zeltauf achten und kann ich überall campen? In meinem Bericht findest du alle Tipps für den Kauf von Camping-Zelten und Zubehör inklusive einer Ausstattungsliste sowie wichtigen Fragen rund ums Camping.
Das Zelten liegt mir im Blut. Als Kind habe ich viele Ferien und Wochenenden am Columbussee bei uns in den Steinbruchseen meiner Heimat verbracht. Dabei sollte wohl schon der Name des Sees Programm für meinen späteren Lebensweg werden.
Das Vogelgezwitscher und frühe Gespräche mit den Nachbarn, Kaffeeduft und leises Klimpern von Campinggeschirr – Ich liebe das Lebensgefühl auf Zeltplätzen!
Auch jetzt zelte ich noch so oft es geht draußen in der freien Natur- Im Sommer an der Ostsee, aber auch in Portugal, Frankreich, Australien, am Mittelmeer und noch viel mehr.
Dabei lief auch bei mir nicht immer alles glatt ab. Nicht nur einmal beging ich klassische Anfängerfehler und fan mich in zu kleinen oder tropfnassen Zelten wieder.
Einmal nahm ich für einen Trip auf Puerto Rico ein kleines Zwei-Mann-Zelt mit und hatte überhaupt nicht daran gedacht, es zuhause einmal aufzubauen. Nach einer quälend langen Nacht vor Ort stellte sich dann heraus, dass das Zelt nicht viel größer als eine Hundehütte war und selbst für eine Person nicht ausreichte. Unser Gepäck passte nicht hinein, als wir drin lagen und musste draußen allein liegen und wenn die Luft drinnen kondensiert, tropfte es von der Decke.
Lust auf Abenteuer und Spontanität ist gefragt und der Zusammenhalt unter den Campern ist für mich jedes Mal aufs Neue überwältigend. Aber wohin fährst du am besten, wenn dich das Camping-Fieber gepackt hat und überhaupt worauf kommt es an? ich verrate es dir.
Ist das Zelten etwas für mich
Das Zelten hat für mich nur einen nennenswerten Nachteil gegenüber den vielen Vorteilen: Das Wetter.
Morgens kann es dermaßen heiß werden, dass du hellwach bist und dich in einer Sauna glaubst. Oder es regnet in Strömen, alles ist klamm und feucht und dann hast du vielleicht nicht mal ein wasserdichtes Zelt dabei. Oder es ist eben wahnsinnig kalt, das du selbst in einem warmen Schlafsack frierst.
Auf der anderen Seite bin ich nicht auf einen Ort festgelegt – für mich als Bindungsphobikerin sehr wichtig – und sozusagen die Zelte einfach abbrechen und weiter reisen kann, wenn ich dem Ruf der Freiheit folgen will.
✓ Ich kann überall in meinem Auto, Van oder Zelt übernachten, um ganz nah an der Natur dran zu sein.
✓ Ganz klar der Preisvorteil. Zelten ist viel günstiger als konventionelles Reisen im Hotelbunker.
✓ Ich bin unabhängig und individuell unterwegs. Da schwingt natürlich auch das Gefühl von Freiheit und Abenteuer mit. Ich lebe in den Tag hinein und mache mir keine Sorgen um Termine oder Ausflüge.
✓ Das Gefühl von „Back to the roots“, komplett raus aus dem schnellen Leben im Büroalltag zu sein.
✓ Totale Naturverbundenheit und die viel beschworene Romantik am Lagerfeuer.
✓ Auf einem Zeltplatz sind Toiletten, Waschräume und Küchen vorhanden.
✓ Der Zusammenhalt unter Campern ist unvergleichlich.
Nachteile beim Campen
– Fehlender Komfort
– Bei Buchungen im Voraus festgelegt auf einen Ort
– Vom Wetter abhängig
– Mehr Gepäck notwendig
– Zum Teil kompliziertes Aufbauen des Zeltes
Worauf musst du beim Zeltkauf achten?
Du willst so wenig Gepäck wie möglich mit dir tragen. Deshalb sollte das Zelt verpackt ein möglichst geringes Volumen und Gewicht haben. Es gibt bereits sehr gute 1- bis 3-Personen-Zelte für etwa 50 bis 100 Euro, es muss nicht immer das teuerste und beste Markenprodukt sein, zur Not kaufst du dir eben vor Ort ein neues Zelt.
Checkliste Ausrüstung Zelten
Die Grundausstattung deiner Camping-Ausrüstung sollte bestehen aus:
✓ Moskitonetz
✓ Geringes Gewicht
✓ Die Zelte müssen klein, handlich und stabil sein
✓ Leicht zusammen faltbar
✓ Wasserdicht
✓ Material: Nylon
✓ Für extremere Witterungsbedingungen eine Beschichtung aus Silikon. Diese sind meist reißfester, stabiler und halten extremeren Bedingungen wesentlich besser stand.
✓ Isomatte, am besten eine aufblasbar, um die 35 Euro
✓ Schlafsack, um die 25 Euro, je nach Kältegrad
✓ Campinggeschirr, idealerweise aus Edelstahl. Preis: ca. 20 Euro
✓ Gaskocher inklsuive einer Kartusche, um die 30 Euro
✓ Schweizer Taschenmesser habe ich auf all meinen Reisen dabei, ca. 20 Euro
Geschirr und Gaskocher sind mir aber zu viel zum Schleppen. In Australien gibt es zum Beispiel überall BBQ Stände, da habe ich immer gegrillt und habe mir die unnötig schwere Ausrüstung gespart. Notfalls mach ich mir eben nur ne Stulle.
Und ein wichtiger Tipp: Unbedingt zuhause schon einmal das Zelt aufbauen und ausprobieren. Ich habe mir mal ein zu kleines Zelt gekauft und zu zweit schlief es sich wie in einer Hundehütte.
Ein anderes Mal war ich nicht in der Lage das Zelt ordentlich aufzubauen und brauchte Stunden, es zusammenzusetzen und war weit nach Sonnenuntergang im Dunkeln noch damit beschäftigt.
Reicht ein billiges Discounter-Zelt?
Du planst einen einen zweiwöchigen Campingtrip in der Natur und bist dir nicht sicher, ob ein Zelt für 20 Euro den Strapazen der Natur stand hält?
Ich halte die Discount-Marken für nicht schlecht. Entgegen der Marketing-Kampagnen von teuren Outdoor-Ausrüstern ist deren Qualität nicht unbedingt schlechter. Oftmals nutzen die Discounter Markenprodukte unter ihren No Names Angeboten und sind besser als ihr Ruf.
Ich selbst bin regelmäßig mit einem Discounterzelt um die Welt gereist und hatte kaum Probleme. Außer wenn es wirklich viel geregnet hat und das es durch die Plane hindurch regnete. Allerdings reise ich meist nur in warmen Ländern und bin ein Sparfuchs, lege also keinen Wert auf Luxus.
Willst du den ganzen Sommer an der Ostsee dauercampen oder in den Bergen einen Wanderurlaub machen, wo es richtig kalt und ungemütlich werden kann, würde ich ein Markenzelt empfehlen wegen der besseren Verarbeitung.
Muss ein Zelt teuer sein?
Natürlich nicht. Kleinere Zelte sind für ein bis zwei Personen gewöhnlich schon ab 70 Euro erhältlich.
Je größer und aufwendiger verarbeitet das Zelt ist, desto teurer wird es natürlich. Größere Zelte wie 3-Personen-Zelte oder gar ganze Familienzelte können bis zu 500 Euro kosten.
Die verwendeten Materialien sollen vor allem robust bei Wind und wasserdicht bei Regen sein. Zusätzlich natürlich noch leicht, günstig und beim Packen platzsparend. Bei billigen Zelten vom Discounter kann das Zelt schon nach kurzer Zeit bei schlechtem Wetter kaputt gehen oder durchregnen.
Welches Zelt ist das Richtige für mich?
Ansonsten ist es natürlich Geschmackssache, für welches Zelt du dich entscheidest, ob du lange Wandertouren in den Bergen planst oder ob das Zelt einen Sommer lang auf dem Dauercampingplatz stehen wird. Sei dir vor dem Kauf bewusst, was du mit dem Zelt anstellen willst.
Geodät-Zelt: Meist halbkugelförmig. Für extreme Unternehmungen wie Expeditionen und Hochtouren. Extrem eigen- und windstabil. Meist um die 200 bis 300 Euro auf Amazon.
Kuppelzelt: Ist selbsttragend, leicht zu errichten und windstabil. Recht gute 3-Personen-Kuppelzelte gibt es ab 60 Euro aus Amazon.
Tunnelzelt: Lässt sich schnell auf- und wieder abbaueng. Windstabil. Gute große Tunnelzelte gibt es um die 115 Euro auf Amazon.
Einpersonen-Zelt: Extrem leichtgewichtig. Um die 100 Euro für ein Markenzelt.
Familienzelt: Eignet sich für viele Personen und längere Standzeiten. oftmals mit aushängbaren Schlafkabinen. Ein 6-Personenzelt ab 135 Euro auf Amazon.
Wie gesagt, teurer geht immer und zahlt sich bei extremen Touren sicherlich aus, da die günstigeren Varianten oftmals von der Konstruktion nicht so gut ausgetüftelt sind.
Kannst du in Deutschland überall dein eigenes Zelt aufstellen?
Viele haben die romantische Vorstellung vom Strand-Camping oder einfach sein Zelt auf einer grünen Waldlichtungen aufzuschlagen. Ganz so einfach geht das in Deutschland jedoch nicht.
Prinzipiell ist in Deutschland das Camping nur auf ausgewiesenen Camping-Plätzen oder immer mehr auch auf Hostel-Wiesen möglich. Das kostet meist jedoch nicht viel, außerhalb der Feriensaison kannst du schon für 10 Euro campen.
Dagegen ist es verboten, dein Zelt einfach irgendwo aufzuschlagen, und wird mit einer Bußgeldstrafe geahndet.
Allerdings habe ich auch schon mein Zelt spätabends im Wald aufgestellt und im Morgengrauen wieder abgebaut ohne dass es jemand mitbekommen hätte.
Genauso gut habe ich schon in vielen Ländern wie Australien, den USA, aber auch Deutschland im Auto und Van geschlafen und bin bis auf ein paar unsanfte Klopfereien von Rangern verbunden mit der Bitte des schnellen Wegfahrens glimpflich davon gekommen.
In den Ländern ist das wilde Zelten zwar nicht ausgewiesenermaßen erlaubt, aber oft wird ein Auge zugedrückt.
Wo in Europa kannst du wild campen?
In folgenden Ländern gilt das Jedermannsrecht. das bedeutet, dass du überall wild und gratis dein zelt aufstellen darfst:
✓ Norwegen
✓ Schweden
✓ Finnland
✓ Island
Auch in einigen anderen Ländern wie Schottland und der Schweiz ist das Wildacmpen wohl erlaubt solange du dich an ausgewiesene Schilder hälst.
Es gilt der Grundsatz: “Take nothing but photographs, leave nothing but footprint.
Kann ich auch als Familie zelten?
Na logo!
Bei Familien, die sich für einen Aktiv-Urlaub entscheiden, ist das Gemeinschaftsgefühl am Ende besonders hoch. Sie müssen als Team agieren, um gemeinsam ihr Familiencamp zu errichten und die Reise zu meistern. Insbesondere für Kinder ist eine solche Reise und das Leben mitten in der Natur ein riesiges Abenteuer.
Wenn du das noch nie gemacht hast und Sorge vor dieser Art von Reisen hast: Einfach mal ein Wochenende in der Nähe des eigenen Zuhauses ausprobieren mit der Familie und schauen, wie sich ein paar Tage auf engstem Raum anfühlen.
Der Tipp ist auch für alle angehenden Neu-Camper!!
Sparst du wirklich beim Zelten?
Einerseits benötigst du schon einiges an Equipment, andererseits sind einige Zeltplätze übertrieben teuer. An manchen Orten dieser Welt wie Nicaragua ist es tatsächlich günstiger im Hostel zu übernachten, an anderen Orten dagegen kannst du einfach deine Hängematte an einen Baum hängen und für weniger als 5 Euro die Nacht schlafen.
Vorab sich zu informieren über sein Reiseziel ist immer eine gute Idee.
Ist Zelten bei Gewitter gefährlich?
Meistens wird ein Zelt mit einem Metallgestänge aufgestellt und mit metallenen Heringen im Boden befestigt. In der Schule habe ich gelernt, dass Metall und Wasser sehr gut Strom leiten. Das bedeutet potentiell die Gefahr eines Blitzeinschlags. Allerdings könnten die Metallstangen auch als Blitzableiter dienen.
Ausprobieren würde ich das nicht. Deshalb würde ich einfach mal so darauf tippen, dass es absolut eine gute Idee wäre, bei Gewitter in einem Gebäude oder Auto Schutz zu suchen und zu warten bis der Spuk vorbei ist.
Ist als Frau alleine zelten sicher?
Ich würde als Frau alleine nicht wild und illegal campen sondern immer auf einem Campingplatz oder gleich in ein Hostel gehen einfach weil ich ein Schisser bin und mir für gewöhnlich viel zu viele Gedanken mache, was passieren kann.
Als Paar oder mit Freunden ist das etwas anderes. Das ist sicherlich eine Typfrage, aber als Frau alleine mitten in einem dunklen Wald zu campen, macht mir einfach Angst. Vielleicht mutiere ich aber auch zu meiner Mutter mit den Jahren.
Wie verpflege ich mich kostengünstig?
Straßenstände sind immer eine günstige Alternative.
Bei Roadtrips selber kochen! Auch in Hostels, das spart jede Menge Geld!
So findest du den perfekten Gaskocher
Muss haben:
✓ Standard-Gas-Kartuschen, die du überall nachkaufen kannst.
✓ Windschutz an der Flamme, das brennt ruhiger und zuverlässiger.
✓ Regulierbar, um Gas zu sparen.
✓ Sowohl der Kocher selbst als auch der Topf darauf sollten sicher stehen können.
✓ Ist die Topfauflage zu klein, droht der Absturz.
✓ Grobe Faustregel beim Verbrauch von Brennstoff: 300 Gramm Gas pro Person und Woche. Im Zweifelsfall vorher testen.
Für deine Reise empfehle ich Dir die Gratis-DKB Kreditkarte, mit der Du weltweit Geld abheben kannst – völlig umsonst!