Agadir liegt keine fünf Flugstunden von Deutschland entfernt und ist der ideale Ort, um dem grauen Winter zu entkommen. Meine 9 Geheimtipps listen alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte in der Umgebung nur für dich auf.

Ich habe ganze zwei Monate an Marokkos wilder Atlantikküste verbracht und bin fast jeden Tag auf dem Wasser gewesen. Jeden Tag früh aufgestanden, ordentlich gefrühstückt und dann mit dem Surfboard in die Wellen. Ein Traumleben und viele Glücksmomente!

Trotzdem war ich an manchen Tagen echt fertig und konnte nicht mehr. Ich wollte Dinge jenseits des Meeres unternehmen. Wie zum Beispiel ein Ausflug ins nahgelegene Agadir, das 1960 von einem Erdbeben beinahe komplett zerstört wurde. Die Stadt wirkt modern und ist an der Küste mit vielen Hotels zugebaut – es gibt wohl um die 30.000 Hotelbetten für Besucher. Eine klassische Urlaubsdestination eben, obwohl portugiesische Seefahrer die Stadt bereits im Jahre 1505 gegründet haben.

Trotzdem hat das Umland von Agadir noch mehr zu mehr bieten – finde mit meinen Tipps heraus was genau.

1. Entdecke die Quellen und Wasserfälle im Paradise Valley

Agadir
Der Name ist Programm: Paradise Valley ist ein echtes Paradies. Es befindet sich 60 Kilometer nordöstlich von Agadir im Vorland des Hohen Atlas und wird dich umhauen. Die von Oleander und Palmen gesäumte Schlucht ist ideal für Picknicks und zum Schwimmen.

Die berühmten Waserfälle von Immouzzer gehören zu den schönsten in Nordafrika. Das Wasser fällt in mehreren Wasserfällen vom Rand des Plateaus hinab und sammelt sich in Becken am Grund des Felsens. Hier kannst du in einen geilen Pool springen.

Wenn du weiterläufst, kommst du zu einem zweiten Pool mit Wasserfall. Es lohnt sich auch, zur Quelle des Flusses oberhalb der Wasserfälle zu wandern.

✓ Mein Tipp: Zwischen Februar und August führen sie am meisten Wasser, zu anderen Zeiten tröpfeln sie eher.

2. Authentisches Fischerdörfchen Imssouane

Agadir
Imssouane war mein absoluter Favorit zum Surfen! Was für eine geniale Welle!! Wohl eine der längsten Wellen Afrikas; die Welle rollt über eine Minute zum Strand, und danach läufst du einfach wieder zurück an deinen Spot.

Und das alles vor der traumhaften Kulisse eines alten Fischerdörfchens mit charmanten Steinhäusern und bunt angemalten Türen. Die Welt schien hier still zu stehen.

Die Fischer fahren alle noch mit alten lauen Holzbooten auf das Meer und ziehen sich gegenseitig mit den bloßen Händen wieder in den Hafen. Anschließend wird der Fisch weggetragen und an die umliegenden Restaurants verteilt. Dort suchst du dir den Fisch aus, und er wird vor deinen Augen zubereitet. Himmlisch lecker.

✓ Mein Tipp:
Keine Stunde Fahrweg von Agadir ist Imssoaune ein idealer Tagesausflug und die Straße direkt am Meer ein echter Traum.

3. Lasse dich in einem Hammam verwöhnen

Ich mag es eigentlich nicht so sehr, massiert zu werden. Jedenfalls nicht von wildfremden Menschen. Nenne mmich prüde, aber mir ist das zu intim. Noch viel intimer wird es in einem marokkanischen Hamman. Zunächst lag ich halbnackt vor einer herzlich lachenden Dame, die sich köstlich zu amüsieren schien und mir zuerst den Rücken durchknetete und dann von mir verlangte, mich auf denselben zu legen. Dann war der Bauch dran. Peinlich berührt lag ich mit nacktem Oberkörper auf der Pritsche und sie massierte wirklich alles jenseits meines Handtuchs. Kurz überlegte ich, ob ich mich vielleicht im Etablissement geirrt hätte. Entspannung geht anders dachte ich.

Anschließend wollte sie mich abduschen und mit einem Peeling eincremen. Das kann ich auch noch selber machen, wendete ich ein und wehrte mich gegen diese Eingriff in meine Intimsphäre. In Marokko wohl nur ganz normaler Service und nichts Schlimmes dabei. Für mich definitiv schon eher im horizontalen Gewerbe ansässig, aber vielleicht habe ich zu viele seichte Filmchen gesehen.

Ein marokkanisches Hammam ist auf jeden Fall ein Erlebnis und solltest du mal erleben. Auch wenn du nur lernst, was für ein verklemmter Nordeuropäer du bist.

In Agadir und auch in Taghazout findest du jede Menge Hammams, also einfach mal ausprobieren und die müden Muskeln auflockern lassen.

4. Besuche den riesigen Souk El Had in Agadir

Agadir Souk
Mitten in der Altstadt liegt der Souk El Hadam Boulevard Mohammed Cheikh Saadi. Der Souk ist riesig, überwältigend und sehr marokkanisch. Es wird erwartet, dass du feilschst, als hänge das Leben deiner Mutter davon ab und die Waren stapeln sich bis zu m Himmel. Es gibt alles auf dem Markt: Unmengen an Fleisch, das halb welk in der Sonne liegt und Fliegen einen guten Landesitz bietet. Arganöl, Stoffe, Tücher, Obst und Gemüse und ganz viele Wunderheilmittelchen und alte Berberrezepte gegen Falten, Zahnstein und Co.

Wahnsinnig interessant, aber auch etwas befremdlich, da der alte Souk bei einem Erdbeben in den 1960er Jahren komplett zerstört wurde und neu errichtet wurde. Also, wenn du Märchenzauber aus 1001 Nacht suchst, dann fahre besser nach Marrakesch.

5. Flaniere durch die neue Medina von Agadir

Im Februar 1960 zitterte in Agadir die Erde und die Stadt wurde komplett dem Erdboden gleichgemacht. Mehr als 12.000 Menschen fanden den Tod. Das Epizentrum des verheerenden Erdbebens lag in der alten Medina Agadirs, und heute gibt es so gut wie keine Überreste mehr in der ehemaligen Altstadt.

Bis ein Sizilianer namens Coco Polizzi die neue Altstadt an einem anderen Ort originalgetreu wieder auferstehen ließ. Das Berberdorf liegt fünf Kilometer südlich von Agadir an der Straße nach Inezgane und wurde mit traditionellen Techniken und Materialen nachgebaut.

Es ist recht künstlich und das Flair kannst du ganz klar auch authentischer in Marokko bekommen, aber wenn du eh in Agadir bist, fahre vorbei und mache dir selber ein Bild davon.

✓ Mein Tipp: Von Agadir fahren Shuttlebusse vom Kisok am Blvd. Du 20 Août nach La Médina d’Agadir. Der Preis liegt bei 60 Dh.

6. Besuche den Hafen von Agadir

Mich zieht es immer zum Meer, und der Hafen von Agadir ist nett anzuschauen. Der Hafen ist brandneu, miliardenschwer ausgebaut worden und bietet viele Restaurants, Shops und Cafés mit tollem Blick über die Stadt und die Bucht. Direkt über dem Hafen liegt auch die Kasbah von Agadir, das älteste Gebäude der Stadt. Eine Kasbah ist eine alte Zitadelle oder auch Festung, und in Agadir erinnern nur noch endlose mit Zinnen bekrönte Mauern an die Burg erinnern.

✓ Mein Tipp: Wenn du frühmorgens zum Hafen läufst, kannst du den heimkommenden Fischern bei der Arbeit zuschauen. Sie stapeln in breiten Kisten ihren Tagesfang und die Käufer feilschen eifrig um die besten Preise.

7. Entspanne dich in Taghazout

Agadir Taghazout
In Tagahzout und Umgebung steht Entspannung an erster Stelle. Du kannst wunderbar am Strand flanieren oder baden gehen. Ganz zu schweigen von den Sonnenuntergängen. Die Küste um Taghazout und Agadir ist atemberaubend schön, und wenn du dich beeilst, kannst du auch noch den ursprünglich rauen Charme des kleinen Fischerdorfs genießen.

Leider haben nämlich die örtlichen Bauplaner viel vor. Zig Hotels, Golfanlagen und ganze Promenaden sollen gebaut werden und werden den Ort langfristig verändern. Taghazout soll als eine der größten Urlaubsgegenden Marokkos bekannt werden.

Die einzig gute Nachricht ist, dass die Baustellen nicht vorankommen, und noch vieles brach liegt beziehungswese ungeklärt ist, was wo und wann bebaut wird. Wollen wir hoffen, dass es noch so lange bleibt.

8. Mische mit beim Hochseefischen

Agadir
Marokkanischer Style in blauen Fischerbooten oder ganz modern mit einer Yacht kannst du auf dem Atlantik Hochseefischen gehen. Los geht es morgens acht Uhr am Fischereihafen in Agadir. Köder werden gestellt und entsprechendes Material wie Angelrute und Drehspule zur Verfügung gestellt.

In den Gewässern kannst du Bonitos, Thunfische, Marlins sowie Haifische herausziehen, obwohl mir meine Surfguides immer wieder versichert hatten, dass die Haie um Taghazout einen großen Bogen machen würden.

9. Mache die Nacht zum Tag

Wenn die Bards gegen ein Uhr schließen, ziehen die Marokkaner und Touristen in die Hotelclubs. Der Eintritt kostet zwischen 50 und 250 Dh am Wochenende, inklusive eines Drinks.

✓ Mein Tipp: Papa Gayo / Riu Tikida Beach / Chemins des Dunes. Einer der beliebtesten Nachtclubs.

Und denke immer an das alte marokkanische Sprichwort:

„Langsamkeit kommt von Gott und die Eile vom Teufel.“

In dem Sinne nehme dir viel Zeit für deinen Trip durch Marokko, und genieße das Leben – nur so hast du mehr davon.

Für deine Reise empfehle ich Dir die Gratis-DKB Kreditkarte, mit der Du weltweit Geld abheben kannst – völlig umsonst!