Segeltörn in der Südsee – ein lebenslanger Traum von mir ging auf den Fidschi-Inseln in Erfüllung, auch wenn nicht alles nach Plan verlief. Aber wann tut es das schon mal im Leben? In diesem Reisebericht findest du wichtige Tipps zur Organisation deines perfekten Segeltörns in der Südsee.
„Wen hast du denn bestochen, um so einen filmreifen Aufritt hinzulegen?“ raunte mir ungläubig eine deutsche Mitreisende zu, als ich an Bord der Spirit Of The Pacific kletterte und mich neben sie setzte. Angesichts der Störung waren alle Augen auf mich gerichtet, und ich lief puterrot an. Wegen mir musste das Segelboot Halt machen und mich vom kleinen Schlauchboot einsammeln, dass mich in Windeseile vom Hafen zur Spirit brachte.
Filmreif ließ die Spirit eine Leiter zum Schlauchboot hinunter, und ich kletterte die steile Außenwand hinauf. James Bond-Feeling in der Südsee.
Hätte die Deutsche gewusst, wie nervenaufreibend es für mich war, in letzter Minute doch noch meinen Traum-Segeltörn in der Südsee zu bekommen, würde sie mich nicht mehr so bewundernd anschauen.
Was war passiert?
Um Geld zu sparen stieg ich in meiner ersten Nacht auf Fidschi in einem extrem günstigen und ziemlich heruntergekommenen Hostel in der Nähe des Flughafens Nadi ab. Das Hostel glich einer Armeebaracke aus tiefsten Kalten Krieg-Zeiten und der Schlafsaal war mit Doppelstockbetten derart zugestellt, dass ich nicht mal genügend Platz hatte, meinen Koffer auf dem Boden zu öffnen.
Spätestens als mir auffiel, dass ich zusammen mit einem englischen Paar der einzige Gast im Haus war, hätte ich stutzig werden müssen.
Weil die Hitze anscheinend mein Gehirn lahmgelegt oder ich zu viel Kava intus hatte , ließ ich mich von den vorsintflutlichen Zuständen des Hostels nicht beeindrucken und buchte bei der freundlichen Eigentümerin eine Tour auf einem Segelboot durch die traumhaften Inseln von Fidschi. Naiv wie ich war zahlte ich eine deftige Kaution und freute mich auf den Segeltörn in der Südsee.
Als ich am nächsten Morgen jedoch vor dem Hostel wie bestellt und nicht abgeholt stand und die Dame des Hauses zur Rede stellte, konnte sie sich plötzlich an nichts mehr erinnern. Gott sei Dank erbarmte sich ein Rezeptionist eines nahegelegenen Hotels meiner und drohte ihr mit der Polizei, wenn sie mir nicht sofort meine Kaution zurückgeben würde. Endlose Streitereien später schaute ich besorgt auf meine Uhr und war überzeugt, dass ich weder mein Geld zurück bekommen noch den Tag auf einem Segelboot beenden würde.
Das Ende vom Lied: Ich bekam meine Kaution zurück und der nette Rezeptionist buchte mich auch noch gleich auf eines der Boote, das an jenem Tag ablegte. Allerdings war jenes besagte Boot an dem Tag schon aus dem Hafen gelaufen, aber ich solle mir keine Sorgen machen.
Alles wird gut. Wie oft ich das schon auf meinen Reisen gehört habe. Und wie oft habe ich mir verzweifelt gewünscht, mal locker zu sein und an das Alles-wird-gut-Mantra zu glauben. Schließlich wird meistens am Ende auch alles gut.
Auf jeden Fall fuhr ich im Taxi an den Hafen, dort empfang mich schon der Hafenmeister und setzte mich mit einem breiten Grinsen in sein Schlauboot.
„Dont worry Germany, be happy.“
Nach rund einer halben Stunde erreichten wir die Spirit Of The Pacific, einem wunderschönen Zweimaster, und ich kletterte erleichtert die Leiter hinauf.
Südsee-Segeltörn auf den himmlischen Yasawa Inseln
Auf Fidschianisch gibt es fünfzehn Wörter, um den Himmel zu beschreiben und Yasawa ist eines davon. Wie poetisch und treffend zugleich. Tagelang umsegelten wir die Mamanuca- und Yasawa-Inseln und ankerten zwei Tage vor Barefoot Manta Island auf den Yasawa-Inseln. Auf Fidianisch Drawaqa genannt.
Ich befand mich mitten in meiner Version des Paradieses. Vergessen war der Stress, wie ich es auf den Segeltörn geschafft hatte.
Auf Barefoot befanden sich nur noch ungefähr zehn weitere Gäste, die sich auf zwei Strände verteilten. So hatte ich die Insel fast für mich und fühlte mich wie Robinson Crusoe. Auf der Ostseite der Insel genoß ich wunderbare Sonnenaufgänge und auf der Westseite unglaubliche Sonnenuntergänge, die den Strand jeden Abend in flammendes Rot tauchten.
Ein Großteil der umliegenden Gewässer der Insel gehört zu einem Meeresschutzgebiet und jeden Morgen stand ich im Morgengrauen auf, um mit Mantarochen zu schnorcheln. Die nutzen nämlich jeden Morgen die Strömungen zwischen den einzelnen Inseln aus, um auf Nahrungssuche zu gehen und lasen sich durch anwesende Menschen überhaupt nicht stören. Der Fischbestand ist dort so überbordend, dass ich mich fast wie im Aquarium fühlte.
Zusammen mit einer Handvoll anderer Frühaufsteher schwamm ich in den Kanal und ließ mich einfach treiben, bis ein Schwarm der Mantarochen auftauchte. Dabei sind sie so verspielt und neugierig, dass sie uns unförmige und langsame Hobbyschwimmer immer wieder genau unter die Lupe genommen haben. Sie kamen so dicht an unsere Gruppe geschwommen, dass ich sie fast hätte berühren können. Als ich jedoch anfing, ihnen hinter herzuschwimmen und meine Finger nach ihnen ausstreckte, waren sie so schnell weg wie sie gekommen waren. Raffinierte Schwimmer dazu.
Schnorchelparadies Fidschi
Es gibt nur wenige Riffe auf dieser Erde, die so farbenfroh und artenreich sind wie die Gewässer rund um die Fidschi-Inseln.
Dieses einzigartige Inselparadies haute mich mit seinen traumhaften, palmenumsäumten Stränden, freundlichen und wunderschönen Menschen sowie tollem Südseeflair über Wasser um. Ganz zu schweigen von der atemberaubenden Unterwasserwelt – das Hai-Tauchen in Beqa Lagoon ist eines der Besten weltweit und zwar ganz ohne Käfig.
„Die beste Weise, Fische zu beobachten, besteht darin, selber zum Fisch zu werden.“
Dieses Zitat stammt vom legendären Seebär Jacques-Yves Cousteau, und wie recht er mit dieser Behauptung hat. Das Beste an Fidschi ist, dass ich gar nicht tief tauchen musste, um so viele bunte Weichkorallen wie nie in meinem Leben zu sehen: Rund um die Yasawa- und Mamanuca-Inseln reichte Schnorcheln völlig aus, um zum Fisch zu werden.
Wenn wir während unserer Segeltörns an irgendeiner lauschigen Bucht ankerten, setzte ich einfach meine Tauchmaske auf, schnallte mir die Schwimmflossen an die Füße, sprang in das blaue Meer und musste nur noch durch das Wasser gleiten.
Direkt unter mir bot sich ein unglaubliches Schauspiel dar: Seesterne in allen erdenklichen Farben, Schildkröten cruisten durch die Korallen und schreckhafte Anemonenfische versteckten sich in den Weichteilen der Korallen.
Eine Traumwelt und doch ganz nah.
Hast du jetzt auch Lust auf einen Segeltörn bekommen?
Wenn du auch Lust auf einen Segeltörn durch die glorreichen Gewässer der Fidschi-Inseln bekommen hast, dann kannst du entweder ein Segelboot mit deinen Freunden chartern, kaufen oder wenn du nicht eben mal mehrere zig Tausend Euro auf der hohen Kante liegen hast eine Tour buchen.
Wenn du eine Tour buchst, musst du auf folgende Punkte achten:
✓ Gibt es einen Skipper und einen Koch an Bord?
✓ Wie viele Gäste sind maximal an Bord erlaubt?
✓ Willst du ein ruhiges Boot mit nur einer Handvoll Menschen an Bord oder lieber wilde Parties feiern als gäbe es ein kein Morgen mit einer großen Gruppe von jungen Menschen?
✓ Legst du Wert auf ein Unterhaltungsprogramm oder willst du lieber deine Ruhe haben?
✓ Was ist im Preis inbegriffen? Verpflegung und Getränke?
✓ Wie lautet die Segelroute?
✓ Ist der Kapitän erfahren? Im Zweifelsfall lass dir seine Zulassungen zeigen.
✓ Sind Landgänge eingeplant und wenn ja welche und wo.
✓ Welche Ausrüstung ist an Bord? Schnorchelzeug, Boards, Angeln etc.
Was meint ihr: Habe ich noch etwas vergessen?
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