Sehenswürdigkeiten Bulgarische Schwarzmeerküste: Sehenswertes am Schwarzen Meer von Bulgarien gibt es von Varna und Sozopol bis Nessebar vieles. Hier mein Urlaubsbericht zum Roadtrip für dich.

Als Ossi hat mich der Osten Europas lange kalt gelassen. Platten, Konsum und unfreundliches Service-Personal habe ich immerhin zuhause in Berlin. Darüber hinaus zieht es mich auf den meisten Reisen an meine tropischen Sehsuchtsorte wie Australien oder südamerikanische Badestrände, um mein persönliches Märchen mit den Hauptdarstellern Sonne, tropische Strände und warmen Meerwasser zu leben.

Doch eines Tages flatterte eine Einladung in meine kleine Wohnung, dass ich doch unbedingt Bulgarien erkunden sollte und damit meine Vorurteile einer ernsthaften Überprüfung unterziehen könnte. Gesagt getan und schon befand ich mich auf einem rund 300 Kilometer langen Roadtrip vom südlichsten Zipfel in Sozopol bis hinauf an die rumänische Grenze entlang der Schwarzmeerküste, und ich muss schon sagen: Ich hatte absolut keine Ahnung!

Die Menschen sind zurückhaltend, aber sehr herzlich. Die Küste atemberaubend schön und von den Bettenhochburgen wie dem Goldstrand einmal abgesehen fast menschenleer. Orthodoxe Kirchen mit mystischen Ikonen. Alte, charmante Städtchen wechseln sich mit ruhigen Badeorten ab, an denen ich Unterwasser Schiffswracks erkundete und Windsurfen ging. Doch lest selber über meine Highlights im wilden Osten.

Wichtiger Wallfahrtsort – Sozopol an Bulgariens Schwarzmeerküste

Sozopol Bulgarien (c) Anja Knorr
Sozopol liegt im Süden von Burgas und nur wenige Kilometer entfernt von der türkischen Grenze. Sie gehört zu den ältesten besiedelten Regionen Europas und war lange Zeit ein wichtiger Hafen für die gesamte Balkanregion. Von sich reden machte die kleine Stadt als im Jahr 2010 auf der der Bucht vorgelagerten Insel Sweti Iwan im Kirchenaltar des Klosters Johannes des Täufers eine Reliquie mit der Inschrift Johannes der Täufer gefunden.

Darin enthalten waren ein Zahn, Teile eines Schädels sowie mehrere Knochen. Heute geht man davon aus, dass dort der legendäre Prophet Johannes der Täufer begraben liegt und zieht deswegen Gläubige aus aller Welt an. Ich für meinen Teil machte mir still meine Notizen und zog es dann vor, die Stadt unter Wasser zu entdecken und tauchte am Schiffswrack „Pioneer“.

Nessebars Kirchenkult

Nessebar Sweti Kirche (c) Anja Knorr
Weiter ging es dann nach Nessebar, das zusammen mit Sozopol eine der ältesten Städte Bulgariens ist und zurecht auf der Liste der UNESCO Welt-Kulturerbe gelandet. Auf winkligen, kopfsteingepflasterten Gassen lief ich an alten Häusern mit Holz verkleideten Erkern und reich geschmückten Fassaden vorbei. Bestaunte mit offenem Mund die vielen alten Ruinen und war überrascht, wie es so eine kleine Stadt geschafft hat über vierzig Kirchen zu bauen.

Nessebar Sweti Kirche Bulgarien (c) Anja Knorr

Kennt ihr das auch? Man ist eigentlich nicht besonders gläubig, doch dann überwältigt dich die getragene Ruhe in alten Kirchengemäuern? Mir geht es regelmäßig so und als ich mir die vielen Ikonen und Darstellungen der Wandmalerei in der Sweti Stefan Kirche ansah, meinte ich Händels „Messiah“ in meinen Ohren klingeln zu hören.

Vielleicht lag das auch an meiner seltsamen Erziehung in einem Elternhaus, dass Aberglauben, Nichtglauben und evangelische Bildung gekonnt miteinander verband. In der Kirche sind die ältesten Fresken aus dem 10. Jahrhundert, viele Ikonen wurden jedoch im Lauf der Jahrhunderte übermalt und manche warten immer noch auf ihre liebevolle Restaurierung.

Boxenstopp in Varna

Varna Bulgarien (c) Anja Knorr
Varna war nur ein kurzer Boxenstopp auf der Suche nach Ruhe und um ehrlich zu sein habe ich es nicht so mit großen Städten und Städtetrips im Allgemeinen. Die Autos nerven mich, es ist laut und zugemüllt. Also nichts wie wie weg hier. Allerdings merkte ich in Varna, dass eine Erkältung im Anmarsch war, und ich leider meine sorgfältig gepflegte Reiseapotheke zuhause vergessen hatte. Warum immer im Urlaub?

Balchiks Botanischer Garten

Balchik Bulgarien (c) Anja Knorr
Weiter Richtung Norden liegt das kleine Örtchen Balchik, von dem die rumänische Königin Maria von Edinburgh derart begeistert war, dass sie dort ab 1924 ein kleines Sommerschloss und einen Botanischen Garten anlegen ließ und viele glückliche Stunden verbrachte. Interessanterweise ließ sie nach dem Tod ihres Ehemannes Ferdinand von Rumäniens für ihren muslimischen Liebhaber genau dieses Schlösschen im orientalischen Stil umbauen.

Sagenumwobenes Kaliakra in Bulgarien

Kaliakra Bulgarien (c) Anja Knorr
Seit der Antike befand sich am Kap Kaliakra eine Festung, das mit seinen trutzigen Mauern auf hohen Steilkippen die Feinde abwehren sollte. Der Legende nach soll sich dorthin ein Mädchen namens Kaliakra zusammen mit vierzig anderen jungen Frauen geflüchtet haben – aus Angst vor den türkischen Eroberern. Als diese immer näher kamen, banden sie ihre Haare zusammen und stürzten sich von den steilen Klippen ins Meer.

Delfine Bulgarien (c) Anja Knorr

Ob Legende oder Tatsache – angesichts der blauen Fluten unter mir hatte ich auch Lust, mich in die Fluten zu stürzen und mit den im Wasser tollenden Delfinen zu schwimmen.

Menschenleere Strände in Schabla

Schabla Bulgarien (c) Anja Knorr
An den leeren Stränden um Schabla wehte eine steife Brise und der frische Charme erinnert mich an Urlaube an der Ostsee. Der Strand von Schabla ist der östlichste Punkt von Bulgarien und liegt idyllisch am Schwarzen Meer.

Fischerdörfchen in Krapets

Krapets Bulgarien (c) Anja Knorr
Ein paar Kilometer nördlich kam ich in Krapets an, einem charmanten Fischerort mit verlassenen Häuschen und herumstehenden Trabis. Auf den ersten Blick etwas verloren, doch herrlich entspannend und weit und breit keine Menschenseele außer ein paar kreischenden Seemöwen.

Geheimtipp Durankulak-See


Nur einen Kilometer nordöstlich von Krapets liegt der riesige See Durankulak an der rumänischen Grenze. Der See ist nur durch einen schmalen, sandigen Landstreifen vom Meer getrennt und von sumpfigem Morast umgeben. Ein Paradies für Vogelbeobachter und für Kitesurfer namm ich an. Der Wind blies stark ablandig am Meer und keine Menschenseele ist im Wasser. Nicht einmal Surfer, und ich fragte mich warum. Vielleicht ein unentdeckter Geheimtipp wie so viele Orte in Bulgarien. Also psst, nicht weitersagen.

*Während meiner Reise wurde ich durch das Bulgarische Tourismusamt unterstützt.

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