Jericoacoara in Brasilie ist DER Windsurf-Spot in Brasilien, wenn nicht sogar Südamerikas. Auf diese Reise-Tipps musst du achten, um ein Hotel zu finden und überhaupt eine gute Zeit zu haben.

Jeri-wie bitte? Zugegeben ich brauchte einige Anläufe bis ich den Namen dieses Dorfes im Norden Brasiliens richtig aussprechen konnte. Davon gehört hatte ich jedenfalls noch nie. Doch für Wind- und Kitesurfer soll Jericoacoara der Hotspot in Südamerika sein, und da Nic noch zur alten Garde der Windsurfer gehört, war klar, wo es in Brasilien zuerst hingehen würde. Man hat ja schließlich gelernt, dass Kompromisse in einer Beziehung dazu gehören.

Glücklicherweise stellte ich an meinem ersten Tag in Jeri fest, dass dort zusätzlich jeden Tag mit der Flut eine lange Welle für Longboarder auftaucht, die sanft und regelmäßig verläuft. Was für ein Paradies auf Erden für alle Wassersportratten wie ich es bin.

Hier liest du übrigens mehr über coole Activities in Jeri.

Überfahrt nach Jericoacoara in Brasilien

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Ich verließ mich auf mein Hostel in Fortaleza, dass mir die Busfahrt nach Jericoacoara für nur 60 Real organisierte. Immer am azurblauen Meer entlang schaukelte der Bus im gemächlichen Tempo rund sechs Stunden nördlich nach Jijoca, in der ich endlich Geld abheben wollte. Leider mochte der Bankautomat keine Visakarten und ich verließ mich naiverweise auf das südamerikanische „Alles kein Problem“-Gerede des Busfahrers, der genauso wenig Englisch sprach wie ich Portugiesisch.

In Jeri könne man in jedem Geschäft seine Kreditkarte belasten und dann so viel Geld wie nötig erhalten mit dem sogenannten Cash Out-System. Mir blieb nichts anderes übrig als dem Busfahrer zu vertrauen, da ich zusammen mit anderen Reisenden in Windeseile im schläfrigen Kaff Jijoca auf die Gepäckladefläche eines Allradwagen verfrachtet wurde.

Etwa 28 Kilometer saß ich eingeklemmt zwischen dem Dach des Autos und einem klebrig schwitzigen Engländer und wurde ordentlich durchgeschüttelt. Denn Jericoacoara liegt inmitten von gewaltigen Sanddünen und verfügt bis heute über keine ausgebaute Infrastruktur. Sämtliche Wege müssen auf unbefestigten Sandpisten bewältigt werden

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Dabei schaukelten wir durch die surreale Sandlandschaften und sahen im Nirgendwo weidende, wild lebende Esel, Schweine und Kühe. Fragt sich nur, wo sie ihre Nahrung finden in der lebensfeindlichen Halbwüste.

In Jeri angekommen stand ich jedoch vor einem gewaltigen Problem: Ich hatte nur noch ein paar Real in meiner Hosentasche, die Pousadas waren allesamt wegen der Hochsaison ausgebucht, mein Trolley rollte nicht im Sand und der Schweiß tropfte an mir herunter wie ein Wasserfall.

Der ordentlichen Deutschen in mir war nach einem Nervenzusammenbruch zumute und ein Plan musste her. Nic und ich ließen unsere Siebensachen an der Rezeption eines Hostels und teilten uns die Straßen auf. Er fragte auf der linken Straßenseite nach Unterkünften und ich auf der rechten. Nach rund zwanzig Anläufen hatten wir nicht nur gelernt, wie man nach einem Zimmer auf Portugiesisch fragt – Tem um quarto de casal? – sondern ein Zimmer für eine Nacht gefunden.

Yeay, so macht man das Brasilian-Style… Wir holten unsere Rucksäcke, checkten ein und fragten dann gleich weiter für die kommenden Nächte bis wir eine charmante Unterkunft fanden. Problem eins check.

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Voller neugewonnenem Tatendrang nahmen wir uns am nächsten Morgen ein Taxi zurück in die Stadt Jijoca zur Bank, um Geld abzuheben und die horrenden Gbeühren eines Cash Outs zu umgehen. Dabei genossen wir einmal mehr den grandiosen Ausblick auf die Sanddünen. Mit genügend Geld und einem Dach zum schlafen konnte der Urlaub und das Entspannen endlich beginnen.

Und genau dafür ist Jericoacoara der perfekte Ort: Die weiche Straßen aus Sand, die alle am Strand enden, im Schatten einer riesigen Sanddüne gelegen. Die Hippie-Community, die sich jeden Abend zum Sonnenuntergang auf der westlichen Düne trifft. Capoeira am Strand und lässige Samba-Rhythmen jede Nacht. Es dauert nur ein paar Tage bis ich mich auf dieses “Am-Ende-Der-Welt” Gefühl einlasse und nie mehr weg will.

Wichtige Tipps

✓ In der Hauptsaison, in den brasilianischen Sommerferien von Dezember bis Ende Februar, unbedingt eine Unterkunft in Jeri im Voraus buchen

✓ In Jeri gibt es weder Banken, Bankautomaten noch Ärzte oder ein Krankenhaus.

✓ Daher genügend Geld in Jijoca beziehungsweise Fortaleza abheben, damit du die 10 – 20% (!!) Gebühren eines Cash Outs in Jericoacoara umgehst.

✓Brauchst du trotzdem Geld, kannst du dir gegen besagte Gebühr ein Cash Out im Supermarkt oder aber im Hostel Tirol geben lassen.

✓ Denke an eine großzügige Reiseapotheke und Reiseversicherung, um für den Ernstfall gewappnet zu sein.

✓ Die Sonne brennt höllisch und ich habe mir mehr als einmal die Haut verbrannt. Eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30, besser noch 50 ist angebracht, besonders wenn du den ganzen Tag auf dem Wasser bist.

✓ Meinen Körper schütze ich zusätzlich mit einem Rash Guard und das Gesicht mit einem Sunblock.

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