Die Festivalzeit 2013 ist schon längst vorbei, aber nach dem Festival ist ja bekanntlich vor dem Festival. Das nächste Festival kommt bestimmt, und damit euch das Warten darauf nicht zu lang wird, habe ich heute einen alten Hasen der Festivalszene interviewt: Alexander Huth von GoEuro. Das Berliner Startup hat es sich zum Ziel gesetzt, Reisende zum günstigsten Preis von A nach B zu transportieren und vergleicht und kombiniert alle denkbaren Transportmöglichkeiten miteinander. Kein Wunder, dass Alexander durch seine Arbeit sehr viel herumgekommen ist. Mit seinen Survival-Tipps seid ihr für alle Schieflagen während der Party bestens vorbereitet.

Wer bist du?

Mein Name ist Alexander, ich bin 26 Jahre alt und lebe und arbeite in Berlin. Ich höre ziemlich viel Musik und gehe gern auf Konzerte und Festivals. Außerdem bin ich stolzer Besitzer einer (zu) großen Sammlung von Bandshirts. Wenn ich nicht gerade nach dem nächsten großen Ding suche oder mich über die unausgewogene Setlist beschwere, helfe ich dabei, GoEuro zur besten Reisesuchmaschine im Netz zu machen.

Wie viele Festivals hast du schon besucht?

Ich gehe auf Festivals seit ich 16 bin, also schon etwas mehr als zehn Jahre. Seitdem war ich schon auf mehr als 25 Festivals. Was eine ganz ordentliche Menge ist – aber natürlich nichts im Vergleich zu den 40 Festivals, die Christine von Lilies Diary in einem Sommer besucht hat 😉

Auf welchen Festivals warst du schon?

In keiner bestimmten, aber alphabetischen Reihenfolge: Berlin Festival, Immergut Festival, Highfield, Jenseits von Millionen, MELT, Midi Festival (Frankreich) und Populario. Dazu kommen noch diverse Label-Festivals von Labels wie Sinnbus, Grand Hotel van Cleef und City Slang sowie kleinere Open-Airs.

Ganz oben auf meiner To-Do-Liste stehen außerdem noch mindestens Haldern Pop, Rolling Stone Weekender, Pinkpop (Niederlande), Roskilde (Dänemark), Coachella (USA) und Primavera Sound (Spanien).

Was ist dein Lieblingsfestival und warum?

Ganz klar das Immergut Festival in Neustrelitz. Die Mischung aus Nachhausekommen, Nostalgie, Wiedersehen mit Freunden und natürlich guter (Indie-)Musik eröffnet jedes Jahr Ende Mai den Sommer für mich. Das Festival hat mir viele tolle Bands nähergebracht und maßgeblich meinen Musikgeschmack geprägt.

Ich stehe eher auf die kleinen Festivals zwischen 3.000-10.000 Besuchern. Einfach weil die Atmosphäre familiärer ist, man keine riesigen Distanzen zurücklegen und auch nicht zwölf Stunden am Stück im Moshpit stehen muss, nur um beim Headliner in der ersten Reihe zu sein. Dadurch scheiden für mich Festivals wie Rock am Ring/Rock im Park oder Hurricane/Southside eigentlich aus – obwohl zumindest Teile der Lineups regelmäßig recht verlockend sind.

Was sind deine Must Haves für jedes Festival? Auf die du nicht verzichten kannst.

Ein Zelt samt Isomatte und Schlafsack ist eigentlich immer super. Dazu ein Pavillon und ein Camping-Stuhl. Ich schwöre außerdem auf Gürteltaschen für Geld, Taschenlampe, Telefon, Kamera etc. Man muss die Tasche ja nicht wie ein alter Mann vorn am Bauch tragen… Strom fürs Smartphone ist ebenfalls essentiell. Also entweder mit einem Batterypack ausstatten oder Angebote wie Ladestationen auf dem Festivalgelände in Anspruch nehmen.

Wenn abzusehen ist, das es ein regnerisches Festival werden könnte, sollte man sich mit Regenjacke/-poncho/-mantel und Gummistiefeln darauf einstellen. Nasse Klamotten und Schuhe werden auf keinen Fall wieder trocken.

Hast du Tipps fürs Duschen und saubere Toiletten?

Auf den meisten Festivals kann man mittlerweile ziemlich gut duschen. Wenn man zur falschen Zeit hingeht (vormittags), wartet man allerdings auch gern mal ein bis zwei Stunden. Auf die Toilette geht man am besten immer dann, wenn der Wagen zum Abpumpen gerade da war und die Dixis wieder leer sind. Einige Festivals stellen mittlerweile auch Container oder Wagen mit richtigen Toiletten und größerem Komfort auf. Die sind natürlich deutlich sauberer – manchmal zahlt man dafür, manchmal nicht.

Wo ist der beste Platz, um dein Zelt aufzustellen?

Ich campe nie in der Nähe der Toiletten. Der Gestank ist manchmal schwer zu ertragen und du hast außerdem jede Menge Leute, die an deinem Zelt vorbeilaufen. Wer nachts ein wenig schlafen möchte, sollte sein Zelt vielleicht nicht unbedingt neben einer Gruppe besoffener Abiturienten mit Soundsystem aufschlagen. Wenn es Bäume auf dem Zeltplatz gibt, können diese ganz gut vor Wind oder Regen schützen. Dafür lebt man dann allerdings mit der Gefahr, von Zecken gebissen zu werden.

Auf einem großen Festival stellt sich zudem die Frage nach den Entfernungen… Wenn ich öfter mal zum Zelt zurück möchte, sollte ich vielleicht nicht in der hintersten Ecke des Zeltplatzes, sondern näher am eigentlichen Gelände zelten.

Was machst du, wenn du deine Freunde verlierst und nicht stundenlang nach ihnen suchen willst?

Ich schaue mir meist noch die Bands an, die ich sehen will und gehe dann zurück zum Zelt. Nach und nach finden sich dort dann auch meine Freunde wieder ein und außerdem kann es nie schaden, den Grill nochmal anzuwerfen. Man kann sich natürlich auch für nach dem Auftritt verabreden und sich an einem bestimmten Bierstand o.ä. treffen.

Hast du schon einmal etwas getan, was du später bereut hast nach dem Festival? Tattoos etc?

Nein, eher nicht so.

Was sind deine ultimativen fünf Survival Tipps um eine geile Zeit auf einem Festival zu verbringen und nicht als komplettes Wrack wieder heimzukommen?

Erstens, nimm dir Schmerztabletten und Oropax mit. Zweitens, trink ausreichend Wasser. Drittens, stell dich aufs Wetter ein. Es ist entweder zu sonnig oder zu nass. Viertens, eine gute Isomatte ist Gold wert. Gleiches gilt für Zelte und Schlafsäcke. Fünftens, versuch auf jeden Fall, dein Zelt wiederzufinden. Sechstens, Zelte sind kein sicherer Aufbewahrungsort für Wertsachen. Alles, was wichtig oder dir lieb und teuer ist, solltest du entweder mit dir herumtragen oder am besten zu Hause lassen.

Wie kommst du zu den Festivalorten?

Meistens mit dem Auto. Wenn man viel zu transportieren hat (Zelte, Rucksäcke, Pavillon, Stühle, Einkäufe etc.), kommt man da eigentlich auch nicht herum. Ich finde es aber gut, wenn Festivals nur Autos auf den Parkplatz lassen, in denen über die Hälfte der Sitzplätze besetzt ist.

Für alle, die nicht mit dem Auto anreisen, bieten viele Festivals kostenlos Shuttle-Services vom nächstgelegenen Bahnhof an. Man kann also auch den Bus oder Bahn nehmen, muss sich aber gegebenenfalls bei der Menge Bier etwas einschränken.

*Offenlegung: Dieser Beitrag ist mit freundlicher Unterstützung von GoEuro entstanden. Danke an Alexander Huth für die interessanten Festoval Survival Tipps.

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