Der Sabbatjahr Antrag – Reisen mit festem Job: Mit meiner Checkliste und der Pro und Contra Liste fällt dir die Finanzierung deiner Auszeit megaleicht und du überzeugst deinen Chef im Handumdrehen von deiner Auszeit.

Du willst endlich auch einmal länger verreisen? Frei sein und die Welt entdecken? Du träumst von großen Abenteuern und verrückten Erlebnissen am anderen Ende der Welt? Irgendwie scheinen Weltreisen der neue Trend zu sein und jeder einzelne deiner Freunde stellt gerade einen Plan auf für einen Trip nach Übersee.

Nur du möchtest deinen Job nicht aufgeben, um dich ein Jahr aus deinem Alltag zu beamen?

Dir reichen ein paar Monate, du magst deine Arbeit und überhaupt lässt dich die Vorstellung, ein Jahr durch fremde Betten zu tingeln, erschaudern?

Aber so ganz willst du deinen Traum auch nicht begraben und die nächsten Jahrzehnte bis zur Rente warten, vielleicht habe ich da genau die Lösung aller deiner Problem:

Das Sabbatjahr!

Das Sabbatjahr bezeichnet nichts anders als eine berufliche Auszeit vom Job für einen gewissen Zeitraum, während der du genau das machen kannst, was du willst:

Erholung, Weiterbildung, Reisen, Erziehung, Privates und so weiter.

Üblicherweise dauert diese berufliche Pause zwischen drei und zwölf Monate – aber ich habe auch schon von Menschen gehört, die mehrere Sabbatjahre angehäuft hatten.

Vorbereitung deines Sabbatjahrs

In Deutschland gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf eine solche Auszeit.

Daher solltest du dich rechtzeitig informieren und planen, wie du deinen Arbeitgeber davon überzeugen kannst, dass er und deine Arbeit von deiner Exkursion profitieren werden und folgende Punkte klären:

✓ Wenn du länger als einen Monat unbezahlten Urlaub nimmst, musst du dich um deine Sozialversicherungen selber kümmern.

✓ Verbringst du diese Zeit im Ausland, muss der Umfang des Versicherungsschutzes geklärt werden. Innerhalb Europas ist das das kein Problem und die gesetzliche Krankenversicherung kommt dafür in den meisten Fällen auf, doch für weltweiten Versicherungsschutz ist eine spezielle Auslands-Krankenversicherung nötig.

Du kannst etwa bei deinem Arbeitgeber anbringen, dass du gut organisiert bist, und deine Aufgaben während deiner Abwesenheit gut delegieren kannst bzw. auch während des Sabbaticals per Email bei Problemen ansprechbar sein wirst.

Schriftliche Fixierung im Arbeitsvertrag für dein Sabbatjahr

Zusätzlich solltest du in deinem Arbeitsvertrag die Art und Weise deiner Rückkehr schriftlich festhalten, damit während deiner Abwesenheit deine Stelle nicht anderweitig vergeben wird. Unbedingt sollten folgenden Punkte fixiert sein:

✓ Ab wann soll das Sabbatjahr losgehen?

✓ Wie lange soll das Sabbatjahr dauern?

✓ Festlegung der genauen Übergabe und Erfassung der bisherigen Aufgaben in deiner Firma.

✓ Falls du während deiner Freistellung weiterhin Gehalt beziehst, die Festlegung dessen.

✓ Die Fortzahlung der betrieblichen Altersvorsorge.

✓ Willst du während deines Sabbaticals erreichbar sein für deine Firma?

✓ Gibt es einen Kündigungsschutz während meiner Abwesenheit?

✓ Beschreibung der Position nach der Rückkehr.

Drei Möglichkeiten der Finanzierung vom Sabbatjahr

1. Ansammeln von Überstunden
2. Das Teilzeit-Modell: Teilweiser Gehaltsverzicht im Vorfeld
3. Unbezahlter Urlaub

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1. Sabbatjahr als bezahlter Langzeiturlaub

Beim Sabbatical handelt es sich um eine befristete Freistellung von deiner Arbeit, die zwischen Arbeitnehmer und -geber schriftlich fixiert werden müssen. Das heißt auf einem Langzeitkonto werden Teile des Gehalts oder Urlaubstage und Überstunden angehäuft und dann am Stück in einen Langzeiturlaub umgewandelt.

Vorteil: Du hast weiterhin Anspruch auf deine Altersvorsorgeansprüche und dein Arbeitgeber zahlt weiterhin in deine Krankenkasse ein. Du erhältst vollen Lohn, auch während deines Sabbatjahrs.

Nachteil: Die vielen Überstunden müssen erst einmal angesammelt werden und können schnell in viel Arbeit ausarten.

2. Das Teilzeit-Modell

Hier wird zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart, eine normale Vollzeitstelle in eine Teilzeitstelle umzuwandeln. Du arbeitest Vollzeit weiter, legst aber die Hälfte deines Gehaltes auf ein Arbeitszeitkonto und sparst ein Zeitguthaben an, das im Sabbatjahr als Freizeit abgebaut wird.

Ein Rechenbeispiel: Du möchtest gerne drei Monate reisen gehen und lässt dementsprechend von deinem Unternehmen deinen Vertrag in eine Teilzeitstelle für insgesamt sechs Monate umwandeln. In den ersten drei Monaten arbeitest du jedoch ganz normal die volle Stundenzahl weiter und erhältst die Hälfte deines Lohns. Anschließend zahlt dir dein Arbeitgeber während deiner Reise weiterhin drei Monate die Hälfte deines ursprünglichen Gehalts. Obwohl du gar nicht arbeitest in diesen drei Monaten.

Vorteil: Dein Arbeitgeber zahlt während deiner gesamten Reise in deine Altersvorsorge und Krankenkasse ein. Da in Deutschland Geringverdiener steuerlich besser da stehen, fällt es am Ende des Tages gar nicht so schwer ins Gewicht, dass du weniger Netto hast, da vom Brutto nicht so viel abgezogen wird wie ab einer bestimmten Gehaltsklasse.

Nachteil: Du erhältst während einer bestimmten Ansparphase nur die Hälfte deines Gehalts.

3. Unbezahlter Urlaub

Der unbezahlte Urlaub ist für Arbeitgeber natürlich relativ komfortabel und sollte einfach durchzusetzen sein. Allerdings ist unbezahlter Urlaub nur dann realistisch umsetzbar, wenn du entsprechend finanziell für die Zeit des Sabbats vorsorgst, sprich sparst. In dieser Variante endet die bezahlte Beschäftigung im Unternehmen für die bestimmte Zeit der Freistellung.

Vorteil: Relativ unproblematisch durchsetzbar beim Arbeitgeber.

Nachteil: Dauert die unbezahlte Auszeit Zeit länger als einen Monat, musst du komplett allein deine Krankenkasse- und Altersvorsorgebezüge berappen und dich nach der Rückkehr in den Betrieb wieder neu anmelden und versichern. Dafür musst du ein ordentliches Vorsorgepolster auf deinem Bankkonto besitzen.

Die Checkliste für dein Sabbatjahr

Als Faustregel gilt, dass du so lange im Voraus planst, wie die Länge der Auszeit sein soll. Du musst dich um viele Dinge neben deinem Arbeitsvertrag kümmern, wie zum Beispiel

✓ Welche Versicherungen du brauchst während deiner Reise (Auslandskrankenversicherung)

✓ Musst du deine gesetzliche Krankenversicherung abmelden?

✓ Musst du dich abmelden?

✓ Was passiert mit deiner Wohnung? (Untervermieten etwa)

✓ Kannst du Abos wie Fitnessstudio, Handyvertrag etc ruhen lassen?

✓ Kannst du dein Auto für die Zeit jemanden verleihen, der die laufenden Kosten trägt?

✓ Überlege dir, was du während deiner Auszeit erleben willst? Welche Route, welche Länder, Sprachen lernen etc.

✓ Fange rechtzeitig an, Geld zurückzulegen, um deine Weltreise auch finanzieren zu können.

✓ Impfungen

Und jetzt gibt es absolut keine Ausreden mehr: Ab mit dir in das Abenteuer deines Lebens!

Und denke immer daran, dass du bei der ganzen Vorbereitung nicht zu viel zu planst. Unterwegs passieren immer unvorhergesehene Dinge, die alles verändern können. Einfach entspannt zurücklehnen, die Auszeit genießen und sich treiben lassen, deswegen bist du ja schließlich auch von zuhause fortgegangen.

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