Jeder kennt das: Einsamkeit auf Reisen. Mit meinen Tipps gegen Einsamkeit zeige ich dir, wie du dich selber aus anfänglich schlechten Stimmungen und einsamen Momenten herausziehen kannst und die Zeit deines Lebens haben wirst. Denn darum geht es ja schließlich beim Reisen!

Da saß ich nun inmitten einer Gruppe junger, braungebrannter Backpacker und fühlte mich wie der einsamste Mensch der Welt. Sie kamen aus aller Welt, lachten und unterhielten sich über ihre Erfahrungen beim Reisen durch Afrika. Ich lachte mit und wollte doch am liebsten aufstehen und gehen.

Ich befand mich in Tofo, seit langem mein Sehnsuchtsziel in Mosambik und war doch eine Million Lichtjahre entfernt. In mir spürte ich eine innere Leere und seltsame Trennung von meinem inneren Gefühlsleben und dem frohen Geplänkel am Tisch. Wieder einmal.

Ganz klar: Ich war einsam. Fand keinen Zugang zu den anderen Mitreisenden im Ort und verbrachte die ersten Tage damit, dazugehören zu wollen. Lud mich zu Strandspaziergängen ein und fragte meinen Tauchlehre hier bei Peri Peri so oft nach einem Treffen außerhalb der Arbeit, dass er wahrscheinlich dachte, ich würde ihn anflirten. Oft fröstelte es mich in der Gegenwart dieser hippen, jungen Leute. Es fühlte sich aber einfach nicht richtig an: Die Leute, die ich anfangs traf waren nett, aber nicht meine Wellenlänge. Irgendwann besann ich mich darauf, warum ich eigentlich in Tofo gelandet bin, schnappte mir mein Board und stürzte mich in die Wellen. Im Wasser bekam ich einen klaren Kopf und genoss das Eins sein mit der Natur.

Wer mich kennt, weiß, dass für mich das Alleine sein gar nicht so schlimm ist. Im Gegenteil, ich verbringe gerne Zeit mit mir. Vergrabe mich in einem Buch. Gehe am Strand spazieren oder schlendere über einen Markt und sauge die Eindrücke in mich auf. Problematisch wird es für mich erst, wenn ich mit einer Menschengruppe zusammen bin und keine Verbindung herstellen kann. Dann fühle ich mich schnell ziemlich einsam.

Dagegen ist es für andere ziemlich unangenehm, Zeit mit sich selbst zu verbringen. Viele trauen sich genau aus diesem Grund nicht, alleine zu reisen. Und besonders auf Reisen verhindern schnelle Ortswechsel oft, dass sich feste Freundschaften vor Ort entwickeln.

Aber nur deswegen, nicht auf deine lange geplante Reise zu gehen? Auf gar keinen Fall! Denke immer daran, dass du viel stärker bist als du glaubst.

Schließlich heißt Alleine zu sein nicht, einsam oder verlassen zu sein. Du wirst auf einer Reise zu dir selbst finden und lernen, dass du niemanden brauchst, der dir deine Hand hält. Und du wirst lernen, dass es viele Gleichgesinnte gibt, die genauso große Angst hatten wie du, auf Reisen zu gehen. Und die nur darauf warten, dich kennenzulernen.

Also jetzt buche deine Reise und kick some Ass!


Einsamkeit auf Reisen Regel Nr. 1: Es geht vorüber

Einsamkeit auf Reisen
Es wird immer mal wieder Phasen geben während deiner Reise, in denen du dich disconnected fühlst und keinen Zugang zu anderen Reisenden und Locals findest.

Mache dir klar, dass das völlig normal ist und vorübergehen wird! Erlaube dir, nicht auf allen Partys tanzen zu müssen, und du dich ruhig auch mal zurückziehen darfst, wenn dir alles zu viel wird. Omas Ratschlag, eine Nacht darüber zu schlafen, weil am nächsten Morgen alles besser aussieht, wirkt bei mir immer.


Regel Nr. 2: Nehme dir bewusst Zeit für deine Gefühle

Einsamkeit auf Reisen
Wie oft rennen wir vor negativen Gefühlen davon? Lenken uns ab mit Alkohol, den sozialen Netzwerken und was weiß ich noch alles. Wir wollen uns nicht näher damit beschäftigen, weil es sich nicht gut anfühlt. Aber weißt du was? Jedes Gefühl will dir etwas sagen!

Was ist, wenn du dich ganz und gar der Einsamkeit hingibst anstatt davon zu laufen und dich abzulenken?

Was geht dann in dir vor und wovor hast du dabei am meisten Angst? Dass dir etwas passieren wird?

Dass du dich genauso einsam fühlst, wie damals im Pausenhof, als die Zicke aus der Klasse über dir sich über dich lustig gemacht und niemand geholfen hat?

Mache dir bewusst, dass du mittlerweile erwachsen bist und dementsprechend auch handeln kannst. Du wirst schnell merken, dass das Gefühl weniger wird, wenn du ihm Raum gibst.

Mein Tipp ist: Setze dich hin und spüre da hinein, wo es weh tut. Wo befindet sich das Gefühl in deinem Körper? Frage dich, warum es dir Angst macht?


Einsamkeit auf Reisen Regel Nr.3: Zeit mit dir ist kostbar

Mosambik
Je älter du wirst, desto mehr wirst du bemerken, dass im Alleinsein auch eine Kraft liegt. Es tut gut, seinen Gedanken nachzuhängen. Wenn ich einen Strandspaziergang mache oder surfen gehe, bin ich oft froh, einfach nur alleine hier in diesem Moment und ganz bei mir zu sein und die ganz große Freiheit zu genießen. Ohne mich durch oberflächliches Geplänkel abzulenken. Ein schönes, umfassendes Gefühl, dass warm und wohlig von meinem Herzen durch den ganzen Körper schwappt.


Regel Nr. 4: Reise langsam

Einsamkeit auf Reisen
Ich reise sehr langsam. Am liebsten bleibe ich gleich mehrere Monate am Stück an einem Ort und nehme mir viel Zeit, die Gegend und die Menschen kennenzulernen.

Das hat zwei Vorteile: Zum einen sind meine Ausgaben dadurch geringer, weil ich vor Ort wie ein Local lebe. Zum anderen habe ich dadurch mehr Zeit, echte Freundschaften zu schließen. Ich bin seit sechs Wochen in Tofo und habe so etwas wie eine Routine entwickelt. Sonntags gehen wir ins Datongha, einer Bar im Dorf und nach der Arbeit als Divemaster sitzen wir oft zusammen und reden viel.

Meine Arbeitskollegen sind mir in der Zeit wirklich ans Herz gewachsen. Das Dorf ist winzig klein, und ich laufe immer öfter Menschen über den Weg, die ich kenne und mit denen ich ein kurzes Schwätzchen halte.

Wahrscheinlich weil ich in meinem Herzen immer ein Landei bleiben werde, mag ich diese Art der Interaktion sehr. Slow Travel fördert definitiv tiefere Bindungen zu anderen Reisenden und Einheimischen und eignet sich besonders für Introvertierte wie mich, die von großen Gruppen schnell gelangweilt sind.


Regel Nr. 5: Suche dir ein Hobby

Tofo Mosambik
Ich gehe für mein Leben gerne surfen und tauchen. Dabei habe ich immer spannende Menschen kennengelernt, die mein Leben bereichert haben. Auch einige tiefe Freundschaften konnten sich durch das Hobby entwickeln, mit Menschen, die ich sonst vielleicht nie getroffen hätte.

Wenn du neu in der Stadt bist, hilft es die Augen offen zu halten und Aktivitäten auszuprobieren: Spiele Volleyball am Strand, Fußball mit den Einheimischen, mache einen Sprach- oder Kochkurs oder lerne eine neue Sportart wie Tauchen. Dabei triffst du Gleichgesinnte und findest direkt Anschluss. Und schon fühlst du dich nicht mehr so alleine.

Oder mache etwas Sinnvolles und engagiere dich in der Freiwilligenarbeit oder schließe dich einer Wandergruppe an. Ich habe sogar schon in einem Outdoor-Geschäft Leute kennengelernt, als ich hilfesuchend nach neuem Gear gesucht habe. Wenn du offen bist, dann ergeben sich hunderte Optionen. Natürlich musst du dabei aber auch eine gewisse Offenheit ausstrahlen.


Regel Nr. 6: Übernachte in Hostels

Ich übernachte nicht mehr in Hostels, weil sie mir zu laut, jung und voll sind. Allerdings habe ich während meiner Twenties viel und gerne dort übernachtet, weil es immer irgendwo eine Party gab und jeden Tag viel neues Frischfleisch ankam. Damit meine ich andere Traveler, die genau wie ich alleine unterwegs waren und aufgeschlossen nach neuen Freunden suchten.

Gemeinsame Küchen oder Schlafsäle sind ideale Tummelplätze, um deine neuen Reisebekanntschaften kennenzulernen. Seitdem ich in Hotels oder Airbnb übernachte, merke ich erst einmal, wie einfach es einem Hostels machen.

Alternativ ist Couchsurfing immer noch eine gute Alternative.


Regel Nr. 7: Meetups, Tinder und Co

Einsamkeit auf Reisenschöne Welt des Internets lässt sich auch beim Reisen super nutzen. Klar ist es cooler, Menschen auf altmodischem Weg kennenzulernen. Du liegst am Strand, jemand schmeißt aus Versehen einen Fußball auf deine Decke und ihr kommt dadurch ins Gespräch. Wäre schön, wenn dir so etwas passiert, aber wann kommt das schon mal in der Wirklichkeit vor?

Eine guter Weg, sich mit anderen Gleichgesinnten zu treffen, sind Facebook Gruppen, Couchsurfing und Meetups. In fast jeder größeren Stadt gibt es Foren, in denen Reisende regelmäßige Treffen zum Kennenlernen organisieren. Sogar hier in Tofo!

Da kannst du dich locker und anonym erst einmal online umschauen, vielleicht schon die ersten Leute anschreiben und dich dann vor Ort ganz entspannt treffen.


Einsamkeit auf Reisen Regel Nr. 8: Raus deinem Schneckenhaus

Ich weiß, es macht Angst, alleine aus zu gehen und fremde Menschen anzusprechen. Dabei machst du dich verletzlich, hast Angst, dass andere dich nicht mögen würden oder du doof in der Ecke rumstehst. Aber hast du schon mal dran gedacht, dass die meisten Menschen sich freuen würden, genau dich kennenzulernen?

Das nennt man einen Mindshift. Einfach die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, hilft dir deine Hemmungen zu überwinden und dich damit zu pushen. Ich konnte es anfangs auch nicht glauben, aber es hilft wirklich, sich zu überwinden!

Mutterseelenallein in einer Bar zu sitzen macht Angst. Aber es fühlt sich auch unheimlich geil an, wenn du an der Bar nette Leute kennenlernst und einen unvergesslichen und ungeplanten Abend verbringst. Denn darum geht es beim Reisen: Einfach mal die eigenen Grenzen austesten und überwinden und dieses leichte Kribbeln im Magen aushalten.

In meinem Leben habe ich durch solche unvorhergesehenen Treffen die coolsten Menschen kennengelernt und krasse Dinge erlebt.

Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten um die Einsamkeit auf Reisen zu bekämpfen.

Hast du noch weitere Tipps gegen Einsamkeit auf Reisen?

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Mosambik