Valletta bietet viele Sehenswürdigkeiten und interessante Orte wie Mdina, die alte Hauptstadt Maltas. In diesem Reisebericht finden Backpacker Bilder, Reiseinformationen und andere Tipps für den Urlaub auf Malta.

Eines ist klar: Daniel ist stolz auf sein Heimatland Malta und erzählt gerne und viel über seine Insel. Daniel ist Hausvater des Palazzo Prince D’Orange – einem über vierhundert Jahre alten Boutique-Hotel, dass in einer der verwinkelten Gassen von Maltas Hauptstadt Valletta liegt, und in dem ich während meines Malta-Aufenthaltes nächtige. Der resolute Daniel plaudert über die Geschichte des Hauses und über die wechselvolle Geschichte Maltas. Seine Begeisterung und Stolz auf das kleine Eiland ist nicht zu übersehen.

Im Jahre 1530 wurde der Johanniterorden von den Osmanen aus Rhodos vertrieben und landeten dafür auf Malta. Es sollte über dreißig Jahre dauern bis sie ihre Feinde endgültig abwehrten und sich auf Malta vollständig niederließen. Danach klotzten die Ordensritter richtig ran und ließen überall in der der Stadt prachtvolle Bauten und Paläste errichten. Heute zählt Valletta – europäische Kulturhauptstadt 2018 – zum Unesco-Weltkulturerbe und ist berühmt für seine vielen prächtigen Barockbauten.

St. John’s Co Kathedrale in Valletta

Valletta(c) Anja Knorr
Da wäre zum Beispiel die St. John’s Co-Cathedral, bei der Geld keine Rolle beim Bau zu spielen schien. Die Kathedrale gilt als der Prachtbau schlechthin auf Malta, und besonders in ihrem Inneren schmerzen mir die Augen vor den reichen und kunstvollen Dekorationen. Beim Betreten der Kirche bin ich kurzzeitig geblendet von dem vielen Gold, Marmor und Wandteppichen, und ich weiß nicht, wohin ich zuerst schauen soll.

Die Kathedrale ist auch die letzte Ruhestätte für mehr als 400 Ordensritter: Ihre Grabplatten am Boden sind aus buntem Marmor und in den Boden eingelassen. Ich versuche so gut es geht, mich an den Grabplatten vorbei zu schleichen und fühle mich von den herabhängenden Reliquien von Gottes Allmacht beobachtet, wie ich auf den Gräbern herumlaufe.

Valletta (c) Anja Knorr

Der Altar ist voller Edelsteine und Lapislazuli und eine mit massiven gold ausgestattete Orgel liegt dahinter. Bei der kirchlichen Verschwendung wundert es mich kaum, als mich Daniel darauf aufmerksam macht, dass Malta eines der katholischsten Länder Europas sei – noch vor dem Vatikan, wie manche behaupten. Rund 98 Prozent der Malteser gehören der römisch-katholischen Kirche an – und auf der gesamten Insel gibt es rund 365 Kirchen – für jeden Tag im Jahr eine.

Fort St. Elmo in Valletta

St Elmo Fort Valletta Malta (c) Anja Knorr
Das Fort St. Elmo aus dem 16. Jahrhundert ist wurde während der Herrschaft des Johanniterordens erbaut und sollte mit seinen trutzigen Mauern die Stadt vor Angreifern schützen.

Very british flair

Telefonzelle Malta (c) Anja Knorr
Ich wundere mich über das akzentfreie Englisch von Daniel und das englische Flair in der gesamten Stadt: Amtssprache ist Englisch, auf den Straßen gilt Linksverkehr und in Valletta steht ein Denkmal Churchills und eins für Queen Victoria. Viele rote Briefkästen und Telefonzellen sehen noch so aus wie im England der guten alten Zeit. Daneben blühen Zitronen und Orangen im Garten. Das passt alles irgendwie nicht ganz so zusammen, denke ich mir. Doch Daniel erklärt mir, begeistert von meinem Interesse, dass Malta 164 Jahre lang von den Briten regiert wurde und erst seit fünfzig Jahren ein unabhängiger Staat sei und seit zehn Jahren EU-Mitglied.

Allerdings sind nicht alle Malteser so gut auf die englische Krone zu sprechen: Die nächstgelegene Hauptstadt ist nicht London, sondern Tunis und bis zum tunesischen Festland sind es nur rund 260 Kilometer. Die zweite Landessprache Malti spiegelt die geografische Nähe wider, ist sie doch aus einem arabischen Dialekt entstanden.

Upper Barracca Gardens Valletta (c) Anja Knorr

Und während in England die meiste Zeit über schlechtes Wetter herrscht, könnte Malta etwas mehr davon gebrauchen, denn im Sommer regnet es so gut wie gar nicht auf der Insel. Die Wasserversorgung ist dementsprechend ein echtes Problem: Rund sechzig Prozent des Trinkwassers kommen aus dem Meer und werden mit hohem Energieaufwand durch Entsalzung gewonnen.

Mdinas ruhiger Charme

Mdina Nonne Malta (c) Anja Knorr
Eine besondere Atmosphäre herrscht dagegen in Mdina, der alten Hauptstadt Maltas, aus einer Zeit, bevor die Johanniter auf die Insel kamen und Valletta gründeten. Mdina ist anders, kleiner und überschaubarer. Viele der Gebäude hier stammen noch aus dem Mittelalter, und ich bin offiziell im Fotografen-Himmel angekommen: Ich kann meine Kamera gar nicht mehr aus der Hand legen, so viel gibt es hier zu fotografieren. Allein die Haustüren, in Himmelblau oder leuchtendem Rot und mit in der Sonne glänzenden Türgriffen – Löwenköpfe genauso wie Delfine – faszinieren mich und bieten mehr Motive als ich mir jemals ausdrucken werde.

Mdina Türgriff Malta (c) Anja Knorr

Mdina hat immer noch den Beinamen die „stille Stadt“. Und obwohl Touristen aus aller welt selbst die ruhigsten Gassen fluten und kleine Grüppchen vor jedem halbwegs schönen Gebäude andächtig ihren Reiseführern lauschen, gehört den 400 Bewohnern Mdinas nach Einbruch der Dunkelheit wieder ihnen, wenn auch die letzten Besucher wieder in ihre Hotels abgefahren sind. Denn Mdina selber beherbergt nur eine überschaubare Anzahl von Hotels und Unterkünften.

*Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von der Blog Island Malta Kampagne, unterstützt durch iambassador und in Partnerschaft mit der Malta Tourism Authority und der Unterstützung von Air Malta.

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